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Die königliche Danebenwerferin

SergeD. - August 2005

Die königliche Danebenwerferin

oder

Wie es weiland sich begab,
daß der Grüne Punkt eingeführt ward



nach einer Erfolgsstory der Grimm-Brothers
und
auf vielfachen Wunsch einer einzelnen LEserin
nach wieder 'mal einem erotischen Gedichtchen




Sie ging im Garten so für sich hin
und ballzuspielen, das war ihr Sinn:
Prinzessin, doch miese Werferin!

Natürlich warf sie den Ball beim Spiel
just so, daß er in den Brunnen fiel -
obgleich ganz sicher das nicht ihr Ziel!

Da warf sie weinend sich auf die Knie
und rauft' ihr Haar sich und heult' und schrie...
Ach ja, die Frau'n: Jammern können sie!

Nunmehr warf ich mich als Edelmann
ins Gefecht und frug, ob ich helfen kann.
Wie guckte da sie mich skeptisch an!

Und vorwurfsvoll, ja in Zornesröte,
als ob Unsittliches an ich böte,
erwidert barsch sie: "Hau ab, du Kröte!"

Ich muß gestehen: das hat mich schon
beleidigt, mich, einen Königssohn!
Und drum verlangte ich jetzt auch Lohn!

Schockiert und noch tiefer zornesrot,
verwarf zunächst sie mein Angebot,
ja hat mich gar mit dem Schuh bedroht!

Frech fragte sie, ob's bei mir wohl piept.
Nie nähm sie einen, den sie nicht liebt,
ins Bett. - Ach, was sich nicht alles gibt...

Und noch dazu eine Kröte? Nein,
auf so 'was ließe sie sich nicht ein.
"Ich bin ein Frosch!", sprach ich. "Sie verzeih'n..."

"Ich glaube nicht, daß du fähig bist,
mir den Ball zu hol'n! Du verzapfst doch Mist!",
sprach sie keck. - Oh weibliche Hinterlist!

Kaum hatt' ich ihr aus dem Brunnenschacht
ihren Ball, ich Trottel, zurückgebracht,
lief sie fort damit, hat mich ausgelacht.

Ein Glück, daß immerhin ihrem alten
Papa, dem König, noch Worte galten:
"Was frau verspricht, Tochter, muß sie halten!"

"Was soll ich mit einem Frosch im Bett?!
Igitt! Wie eklig! Viel lieber hätt'
darin ich, Papi, den Pitt, den Brad!

Tatsächlich mußte ich mit dem Schritt
vors Gericht dem König erst droh'n, damit
er entschied: "Den Frosch nimmst - vergiß den Pitt!"

Wie warf sie wild da die Tür ins Schloß
und sich aufs Bett, weil sie's so verdroß!
Daß gar sie Tränen vor Wut vergoß!

Wie alle sich um Brad Pitt bemüh'n!?
Ich kenn' ihn nicht - doch behaupte kühn:
Der ist bestimmt nicht wie ich so grün!

Wie's weiterging? Nun, der Kavalier
verschweigt diskret, was im Bett bei ihr
geschah. Entdeckt sei nur soviel hier:

Meine Werferin warf mich kurzerhand -
statt hinaus zur Tür - mehrmals an die Wand:
bis ich fast ent-grünt schließlich vor ihr stand.

"Ei, was haben da wir denn!?", sprach sie keck -
und meinte nicht an der Wand den Fleck.
"Wie niedlich! Bist du so starr vor Schreck?"

Tja, irgendwie hatt's bei ihr gefunkt:
Nun hat sie nicht mehr mich angeunkt,
sah nur noch auf meinen grünen Punkt...

Und weil sodann für den Rest der Nacht
der grüne Punkt sie so froh gemacht,
hat sie sich Folgendes ausgedacht:

Mit ihm Wegwerfbares zu verseh'n,
das taugte zum Wiederaufersteh'n.
Und so ist's im ganzen Land gescheh'n.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 16.08.2005
Kategorie: Märchen & Fabeln

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