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Dein Zauberstab

SergeD. - März 2004

Gott hat dir einen Zauberstab gegeben:
pfleg ihn, benütz ihn und verkauf ihn nie!
Du könntest ohne ihn kaum überleben!
Was wärst du ohne - deine Phantasie?!

Ihr Bruder Traum besucht dich nur mitunter
und spielt dir manchmal einen bösen Streich.
Sie schafft, sooft du willst und größer, bunter
als er noch, dir ein eig'nes Zauberreich.

Wirst du von andern auch verlacht, verspottet
ob deiner Phantasie - das ist bloß Neid!
Sie haben sie aus ihrem Kopf gerottet -
und das tut ihnen jetzt verteufelt leid.

Sie haben samt den Träumen auf dem Trödel-
markt des Geschäftskalküls sie längst verkauft.
Mitleidig lächle du, wenn solch ein Dödel
sich nun ob des Verlusts die Haare rauft.

Wohl haben sie mehr Geld und Wertpapiere
als du, ein dickes Auto und ein Haus;
jedoch dein Geist ist reicher als der ihre:
Schwing deinen Zauberstab und lach sie aus!

Nie werden sie auf solchen Wolken schweben
wie du, wenn dich die Phantasie entrückt;
sie steh'n mit beiden Beinen fest im Leben
und ihr Glück wird in Zahlen ausgedrückt.

Nie werden sie die bunten Länder sehen,
die Abenteuer, welche du vollbringst
in deiner Phantasie, nie selbst bestehen,
des Zauberstabs nicht mächtig, den du schwingst.

Kopfschüttelnd hören sie, was du berichtest,
hohnlächelnd lesen sie, was du ersinnst.
Und selbst wenn es sie anrührt, was du dichtest -
ihr offizielles Urteil ist: Du spinnst!

Doch wenn sie sagen, daß Gedichteschreiben
und Märchenspinnen Kindereien sind,
so solltest du mit Freuden kindisch bleiben:
Nie ist der Mensch Gott näher denn als Kind!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 08.03.2006
Kategorie: Schönes & Positives

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