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Das Tagebuch

SergeD. - Mai 2009

Längst sah es mitgenommen aus, verschlissen,
das Tagebuch. Und nun, nach über sieben
Jahrzehnten, war es gänzlich vollgeschrieben.
Auch hier und dort ein Blatt herausgerissen:

Was da gescheh'n war, sollte niemand wissen,
so scheint es. War's wohl Leiden oder Lieben?
So viel Erlebtes! Und was ist geblieben?
Papier, jetzt ungelesen weggeschmissen.

Gewiß: auf immerdar erhalten bleiben
kann nichts, auch wenn's der Wunsch des Schreibers wäre.
Die Welt braucht seinen Rat nicht, seine Lehre.

Mag er's als Segen anseh'n oder Fluch:
Nur für sich selbst schrieb er sein Tagebuch -
wie alle wir nur unser eig'nes schreiben.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 02.06.2009
Kategorie: Philosophisches & Tiefgründiges

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