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Pistazieneis

SergeD. - Juli 2006

Pistazieneis

(P. C. gewidmet)


Der Sommer brütet in Neapels Gäßchen.
Du bist verlockend braun, dein Kleidchen weiß:
der Blickfang der Piazza. "Mir ein Täßchen
Espresso!" - "Signorina?" - "Mir ein Eis!"

Und du seufzt: "Ist das heiß!"
Und ich weiß, was du willst.
Aber träum nicht, sonst schmilzt
dein Pistazieneis!

Die Männeraugen mustern die ragazza.
Ist sie die Tochter wohl des ält'ren Herrn?
Ein Prachtweib jedenfalls, di pura razza!
Und offensichtlich hat sie Papa gern.

"Laß uns gehn!", raunt sie leis'.
"Ins Hotel, wenn du willst,
was ich will..." Und er schmilzt
wie Pistazieneis.

Die Dame am Empfang hat an die coppia
aus Deutschland sich inzwischen schon gewöhnt,
ahnt, daß auf Hundertzehn, camera doppia,
kein braves Töchterchen allnächtlich stöhnt.

Kaum ein Fleckchen mehr weiß
deiner Haut. Und du willst.
Und dein Schoß lockt und schmilzt
wie Pistazieneis.

Wie friedlich es doch schläft dann, mein Vulkänchen!
Dem Meer gleich hebt und senkt sich ihre Brust.
Noch gräbt sie gern in mein Fleisch ihre Zähnchen,
noch sucht sie nicht bei einem Jüng'ren Lust.

Doch der Tag kommt - ich weiß! -,
da du fort von mir willst
und ein Traum in mir schmilzt
wie Pistazieneis...





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 11.07.2006
Kategorie: Erotik

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