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Wissen, wohin

SergeD. - Dezember 2012

Den Kompaß genordet, die Stiefel geschnürt,
den Helmgurt geschnallt unters Kinn:
bereit zum Marschieren. - Doch keiner, der führt.
Und selber nicht wissen, wohin.

Zur Linken Charybdis, zur Rechten der Schlund
der Skylla - und du zwischendrin.
Jetzt mach, daß du fortkommst, sonst gehst du zugrund',
Odysseus! - Jetzt wissen, wohin!

Das Beste gegeben, gekämpft, wenn es galt,
gesiegt auch oft. Doch der Gewinn?
Du hast dich verausgabt und nun bist du alt.
Und weißt immer noch nicht, wohin.

Du schaust auf die Anderen rings um dich her:
was sie tun, hat anscheinend Sinn.
Doch merkst du, je länger du schaust, umso mehr:
Sie wissen es auch nicht, wohin.

Den Kompaß genordet, die Stiefel geschnürt
zur Expedition "Wer ich bin".
Mag sein, daß sie mich in den Untergang führt.
Doch wie find' ich sonst mein "Wohin"?





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 01.01.2013
Kategorie: Nachdenkliches

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