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SergeD. - März 2012

Visite

(gewidmet allen heroischen, unerschrockenen, tapferen etc. Patienten dieser Welt)


Vier halbgottweiß bekittelte Hyänen
umstehn das Krankenlager von Serge D.,
Chirurgisch sprechend, hoffend, er versteh'
kein Wort und ahne nichts von ihren Plänen.

Doch Schwester Kerstin kämpft schon mit den Tränen.
Ihr Herzchen ist noch weich und weiß wie Schnee.
"Mut!" tröstet sie ihr Held. "Es tut kaum weh ...",
und beißt das Buch durch zwischen seinen Zähnen.

Mit einem "Hach!" sinkt Schwester Kerstin um.
Ihr Held indes erträgt noch immer stumm
und stoisch, grad als ob's kein bißchen schmerzte,
das Reden und den Blick der Oberärzte.

Erst als man eiskalt ihm das Urteil sprach:
"Neu röntgen!", folgt er Schwester Kerstin nach.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 12.03.2012
Kategorie: Tagebuch

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