Auf-/zuklappen

Berg unheil

SergeD. - Februar 2014

Etüden zum "lyrischen Ich"

IX

Berg unheil


Zigtausend Jahre hatt' ich meinen Frieden,
gut Freund mit Sonne, Regen, Wind und Wettern,
sah lächelnd Adler kreisen, Gemsen klettern,
und ward noch scheu, ja ehrfurchtsvoll gemieden

von dieser Neuzeitplage Hominiden. –
Wieviel von denen soll ich noch zerschmettern?!
Umsonst! Sie kehren wieder auf zwei Brettern,
als sei der Kampf bereits für sie entschieden.

Seit Jahren fällen sie wie Geisteskranke
die Bäume mir an der und jener Flanke,
verschandeln mich mit Straßen, Liften, Hütten …
Wie oft soll ich ihr Dorf denn noch verschütten?!

Doch fürchte ich: ich mag mich noch so wehren –
die Adler werden nie mehr wiederkehren.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 27.02.2014
Kategorie: Trauriges

Link zum Gedicht

Das Reimlexikon der Lyrikecke

Träumst Du davon selbst eigene Gedichte, Song-Texte oder Raps zu verfassen, aber Dir fallen keine passenden Reime ein?

Das Reimlexikon der Lyrikecke hilft Dir beim Reimen - schnell und kostenlos.


Theorie des Schreibens


Lyrikecke bei Facebook
Lyrikecke bei Facebook