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Die Schänder und der Weise

SergeD. - 2012

Die Schänder und der Weise

(Bertolt Brecht gewidmet)


Hohnlächelnd taten sie dem Weisen kund,
daß sie sich in der Überzahl befänden.
Er sei samt Weib und Kind in ihren Händen,
und daß er sie seit Jahren wie ein Hund

ankläffe und ermahne, sei längst Grund
genug, daß sie nun heut' ihn einmal bänden,
um dann vor ihm sein Töchterchen zu schänden.
Vielleicht hielt' daraufhin er seinen Mund.

Der Weise kannte jeden unter ihnen.
Vollzählig war das ganze Dorf erschienen,
die Weiber selbst. Erst schrie sein Töchterlein,

am Ende wimmerte es nur noch leise.
"Jetzt wirst du friedlich sein, nicht wahr!?" Der Weise
antwortete dem Bürgermeister: "Nein."





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 30.09.2012
Kategorie: Nachdenkliches

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