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Selbstbildnis

SergeD. - Februar 2013

Ich bin die Schale: voll bis an den Rand
mit Wehmut, Bitterkeit und Kümmernissen.
Und manchmal wird mein Deckel hochgerissen,
ein Tropfen spritzt und setzt Papier in Brand.

Ich bin die Puppe: schreib' mit leichter Hand,
mechanisch scheinbar, rastlos und beflissen.
Und mancher, der mich sieht, vermeint zu wissen,
in mir sei kein Gefühl, nur Kunstverstand.

Ich bin der Brunnen: tief, daß du den Stein
nicht platschen hörst mehr, wirfst du ihn hinein.
Woraus du schließt, daß ich vertrocknet sei.

Ich bin der Wald: ich stehe schwarz und schweige.
Doch wenn ich außen auch nur Bäume zeige,
gibt's Lichtungen in mir, da sprech' ich frei.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 02.02.2013
Kategorie: Nachdenkliches

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