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Faisals Geschichte

SergeD. - Oktober 2016

Seit Jahren bin ich schon ein alter Mann,
einäugig, zahnlos, esse Hafergrütze.
Ich fühlte mich bereits zu nichts mehr nütze –
da fing in unserm Land das Morden an.

Vier Söhne hatte ich gezeugt – und dann
entrissen alle vier mir die Geschütze.
Jetzt bin ich meinen Schwiegertöchtern Stütze –
ich, der ich doch mich selbst nicht trösten kann!

Wie Moses einst nahm ich den Wanderstab
und floh mit meiner Sippe kleinem Rest,
den Frau'n und Enkeln, ins gelobte Land.

Ich weiß nicht sicher, ob ich es schon fand,
ob hier man uns in Frieden leben läßt.
Auch Moses grub man unterwegs das Grab.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 26.10.2016
Kategorie: Nachdenkliches

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