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Schwerer Gang

SergeD. - 12. 07. 2005

Ich nehme einen Umweg, einen weiten,
wähl' Straßen, wo mich keine Leute seh'n.
Nichts soll als meine Trauer mich begleiten;
ich habe einen schweren Gang zu geh'n -
und meine Augen sind vermutlich rot...
Sag mir den Grund, du nimmersatter Tod!


Die Entchen tummeln sich im Bach wie immer,
als wäre nichts Besonderes gescheh'n.
Die Sonne sinkt mit purpur-gold'nem Schimmer...
Gewiß: das Leben, es wird weitergeh'n...
Und sind nicht alle täglich wir bedroht? -
Warum grad er, du nimmersatter Tod?!


Die Schranke ist geschlossen und ich warte,
stell' fest, daß es mir schwerfällt, stillzusteh'n.
Steif drückt auf meine Brust die Beileidskarte.
Ein Zug fährt irgendwohin irgendwen...
Wer schafft nun seiner Frau, den Kindern Brot?
Das schert dich nicht, du nimmersatter Tod!?


Und nun? Ich kann doch kein Arabisch lesen!
In den Briefkasten werfen oder den?
Das wär' jetzt noch ein Spaß für ihn gewesen! -
Ein Flugzeug bringt ihn morgen früh um zehn
in seine Heimat, wie er es gebot.
Er war mein Freund, du nimmersatter Tod!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 13.07.2005
Kategorie: Tod & Verlust

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