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Der Brunnen

SergeD. - Juni 2005

Als wollte er sich bis zum Himmel recken,
so munter schießt des Brunnens Wasserstrahl
empor. - Doch nieder beugt ihn bald ins Becken
das eherne Naturgesetz brutal,

schlägt alle himmelstürmerischen Pläne
dem jugendlichen Heißsporn aus dem Sinn:
Bei ihren Schwestern landet die Fontäne -
im obersten der Becken immerhin...

Doch neue, die nach ihr gen Himmel schießen
und niederfallen, lassen jener Auf-
fangschale Ränder ewig überfließen,
bewirken einen steten Weiterlauf

nach unten in die nächstgeleg'ne Schale
des Brunnens, immer mehr der Erde zu
auf jener abwärtsführenden Spirale
in Richtung Abflußloch und letzte Ruh'.

Natur will, daß der Brunnen weiterrinne,
es stetig dich, o Tröpfchen, weiterschwapp'...
Und jedem Abschied wohnt ein Sterben inne,
und jeder spült ein Stüfchen dich treppab...





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 15.06.2005
Kategorie: Nachdenkliches

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